Ruhe bringt Rat

Diözesanvorstand der Malteser Diözese Hildesheim
Bei der Klausurtagung in Hustedt war der Diözesanvorstand fast vollständig vertreten; Bildquelle: Lukas/Malteser

Celle-Hustedt (mhd). Manche Themen müssen in Ruhe beraten werden und vertragen keine Schnellschüsse. Solche Beratungs-Ruhe fand der Diözesanvorstand der Malteser in der Diözese Hildesheim am 23. und 24. Februar 2024 bei einer Klausurtagung in der Heimvolkshochschule Hustedt bei Celle. Thematisch standen bei dieser Tagung einige Schwergewichte auf der Tagesordnung.


Zunächst aber das Einfache und Klare: Im Rahmen eines Gottesdienstes am Freitagabend mit Diözesanseelsorger Bischof Dr. Michael Wüstenberg wurde Michael Nowak offiziell für weitere vier Jahre als Malteser-Stadtbeauftragter für Celle und zudem als Diözesanarzt bestätigt. Letzteres sei er zwar schon seit vielen Jahren, doch jetzt zum ersten Mal offiziell, scherzte Nowak bei der Übergabe der Urkunde. Eine frühere Ernennungsurkunde sei nämlich nicht unterschrieben worden.

Am Samstag wurde es dann grundsätzlich: „Wertschätzung und Kommunikation“ waren zunächst als Themen aufgerufen. Was heißt eigentlich Wertschätzung? Welche Möglichkeiten und Grenzen gibt es dabei und was hat wertschätzende Kommunikation damit zu tun? In vier Gruppen machten sich die fast vollständig vertretenen Mitglieder des Diözesanvorstands Gedanken über diese vielschichtigen Fragen. Eine kleine Arbeitsgruppe wird nun aus den zusammengetragenen Ideen die wichtigsten Punkte zusammenführen, damit sie auf zukünftigen Tagungen weiter beraten werden können.

Der Samstagnachmittag gehörte dann zum größten Teil dem Konfessionalitätspapier der Malteser Deutschland, das schon länger von verschiedenen Seiten hinterfragt wird. Tatsächlich birgt dieser achtseitige Text, der zum offiziellen Leitfaden des Malteser Hilfsdienstes Deutschland gehört, erhebliches Konfliktpotential. Dessen „Regelungen zur Konfessionalität“ – so der offizielle Titel des Dokumentes – schreiben genau vor, welche Positionen innerhalb des Hilfsdienstes Katholikinnen und Katholiken vorbehalten sind. Eine der drängendsten Fragen dazu: Wie soll man mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehen, die aus der katholischen Kirche ausgetreten sind? Die Diözesan- und Delegiertenversammlung hatte dem Diözesanvorstand im Jahre 2022 diese Frage zur Beratung mitgegeben, wohl wissend, dass der Hildesheimer Diözesanvorstand darauf keine abschließende Antwort geben kann und will.

Man müsse bei den Maltesern den katholischen Glauben erlebbar machen, hieß es dazu auf der Klausurtagung. Dabei sorge das Konfessionalitätspapier zwar einerseits für Klarheit, führe aber andererseits zu wachsenden Spannungen. Weitere Beratungen zu diesem Thema werden wohl folgen. Vielleicht auf einer weiteren Klausurtagung. Denn – und dies war ein konkreter Beschluss der zwei Tage in Hustedt: Klausurtagungen sind sinnvoll – gerade wegen solcher komplexen Themen.


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