Glaube auf Tuchfühlung

Malteser, Hannover, Hildesheim
Max Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim (links), zeigt Bischof Wilmer die Kopie des Turiner Grabtuchs; Bildquelle: Lukas/Malteser

Hildesheim (mhd). Bei der Malteser-Grabtuchausstellung zum Turiner Grabtuch in der Hildesheimer Kirche St. Godehard könne „der Glaube auf Tuchfühlung gehen“, sagte der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ bei einem Ausstellungsbesuch am Samstagmorgen, 8. April. Wilmer ist Schirmherr der Ausstellung, die noch bis zum 23. April zu sehen ist und bis zur Osternacht von rund 2.000 Personen besucht wurde.

Das Turiner Grabtuch sei ein „Zeichen des Glaubens“, es mache nachdenklich, werfe aber auch viele Fragen auf, so Wilmer mit Blick auf das Leinentuch, das seit dem 16. Jahrhundert in der Kathedrale von Turin aufbewahrt wird und das Antlitz des gekreuzigten Jesus von Nazareth zeigen soll. Beeindruckt zeigte sich Wilmer nicht nur von der originalgroßen Kopie des Grabtuchs, die in der Ausstellung zu sehen ist, sondern auch von einem lebensgroßen Korpus, der dem Antlitz auf dem Leinentuch nachgebildet wurde und die Wunden des gekreuzigten Mannes zeigt. Max Freiherr von Boeselager, Diözesanleiter der Malteser in der Diözese Hildesheim, führte den Schirmherrn persönlich durch die Ausstellung.

Wilmer nutzte die Gelegenheit, sich im Namen des Bistums Hildesheim bei Max und Marie-Rose Freifrau von Boeselager, der Diözesanoberin der Malteser in der Diözese Hildesheim, für diese Ausstellung zu bedanken. Sie sei eine Bereicherung des „Godehardjahr 2022/23“, mit dem das Bistum den 1000. Jahrestag der Bischofsweihe des Heiligen Godehard feiert. Das Ehepaar von Boeselager, selbst Mitglieder des Malteserordens, hatte vor rund vier Jahren erste Kontakte zu den Ausstellungsverantwortlichen der Malteser aufgenommen und die Wanderausstellung nach Hildesheim geholt.

Unter dem Titel „Wer ist der Mann auf dem Tuch? Eine Spurensuche“ beschäftigt sich diese Ausstellung mit der Geschichte des Turiner Grabtuchs und seiner naturwissenschaftlichen Untersuchung. Sie zeigt neben der Kopie des Grabtuchs und der Figur auch 25 Informationsstelen, sieben Vitrinen und acht Sitzwürfel. Weitere Ausstellungsstücke, unter anderem eine Dornenhaube und Nägel, die zur damaligen Zeit bei einer Kreuzigung verwendet wurden, bieten Anregung zur Diskussion. Die Ausstellung wird begleitet von kostenlosen öffentlichen Führungen sowie einem letzten Vortrag von Prof. Dr. Egbert Ballhorn, Dortmund, am Sonntag, 23. April, nach dem Gottesdienst gegen 11.30 Uhr im Kapitelsaal hinter der Godehardkirche. Ballhorn spricht dann zum Thema: „Mit Hand und Herz. Wie die Bibel über Gott redet.“

Gefördert wird die Ausstellung durch die Klosterkammer Hannover und die Bischöfliche Stiftung Gemeinsam für das Leben.

Ausstellung „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“:

12. März bis 23. April 2023
Täglich außerhalb der Gottesdienstzeiten von 10 bis 17 Uhr
Basilika St. Godehard, Godehardsplatz 5, 31134 Hildesheim
Öffentliche Führungen an den Samstagen vom 15. und 22. April, jeweils 11 Uhr
sowie den Sonntagen vom 9., 16. und 23. April und Ostermontag, 10. April, jeweils 15 Uhr;
Eintritt und Führungen frei


Kontakt:

Projektleitung: Dr. Michael Lukas
Tel.: (0151) 64966412
E-Mail: grabtuch.hildesheim@malteser.org
Internet: www.malteser-hildesheim.de/grabtuch
www.malteser-turinergrabtuch.de


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